Beltheim - Grabhügel



Im Frankweiler Wald bei Beltheim sind bemerkenswert viele Grabhügel und Grabgärten erhalten.
Eine besonders beeindruckende Gruppe umfasst 12 Grabhügel, darunter drei auffallend große Hügel, mit Durchmessern von 27 bis 34 m.
Einer der Hügel wurde im Jahr 2002 untersucht. Die Zentralbestattung erwies sich durch eine Raubgrabung zerstört. In den Grabhügel war eine Nachbestattung eingebracht worden, eine Keramikgefäß des 1. Jahrhunderts nach Christus, gefüllt mit Leichenbrand. Der Grabhügel selbst dürfte weit älter, schon in keltischer Zeit angelegt worden sein.
Zu den römschen Grabstätten des Frankweiler Waldes zählen auch Grabgärten, die einen Bestattungsplatz abgrenzen.
Drei Grabgärten sind in außergewöhnlich gutem Erhaltungszustand. In ihrem Zentrum erhebt sich jeweils ein Grabhügel. Insgesamt umfasst die kleine Nekropole sieben große Grabhügel.
Der größte dieser Grabhügel, im Volksmund „Bierhügel“ genannt wurde im frühen 20. Jahrhundert ausgegraben. Im Zentrum des Grabhügels wurde dabei eine aus Quarzitsteinen gesetzte Kammer freigelegt, die mehreren römische Tongefäße und eine Urne mit Leichbrand barg. Auch die Bestattungen der anderen Grabgärten und Grabhügel dürften vergleichbare Grabkammern und Funde aufweisen. Vermutlich bestatteten die Bewohner des nahen römischen Gutshofes hier ihre Verstorbenen.
Die Grabgärten wurden über längere Zeit offen gehalten, erst dann erfolgte durch Erosion eine allmähliche Verfüllung. Auf der Grabensohle kommen bisweilen die Scherben größerer Gefäße zum Vorschein. Diese Gefäße stehen in einem Zusammenhang mit Speise- und Trankopfern zu Ehren der Verstorbenen.
Der Leichnam wurde auf dem Grabbezirk in der Regel an einem Verbrennungsplatz zusammen mit seinen Beigaben eingeäschert, der Tote gewinnt durch den Verbrennungsvorgang seine Reinheit wieder. Anschließend wurde der Leichenbrand aus dem Scheiterhaufen ausgelesen und in einer Urne gesammelt.
Untersuchungen an den verbrannten Knochen ermöglichen Aussagen zu Alter und Geschlecht  der Verstorbenen, und  geben einen Hinweise auf die dem Toten mitgegebenen Fleischspeisen.
Beobachtungen anderenorts zeigen, dass bis zu 10 Gräber innerhalb eines Grabgartens angelegt wurden. Die meisten dieser mehrfach belegten Grabgärten dürften Familiengrabbezirke gewesen sein.
Einem Brauch aus dem mediterranen Raum entspricht es, den Toten mit einer Lampe oder Münze auszustatten. Mit der Münze sollte der Verstorbene den Fährmann Charon bezahlen, der ihn nach einem antiken Mythos- über den Fluss Styx fährt, der die Ober- von der Unterwelt trennt.

[Martin Thoma]